Wer über die Ursachen des Klimawandels spricht, kommt an einem zentralen Begriff nicht vorbei: Treibhauseffekt. Seinen Namen verdankt dieser Effekt dem Vergleich der Erde mit einem Gewächshaus (oder: Treibhaus) im Garten. Vereinfacht gesagt: So wie das Glas die Wärme im Gewächshaus hält, so halten die Treibhausgase in der Atmosphäre die Wärme auf der Erde. Zu den Treibhausgasen gehören beispielsweise Kohlendioxid (CO₂), Methan oder Lachgas. Sie halten einen Teil der von der Erde zurückgeworfenen Sonnenstrahlen auf und tragen so zur Erwärmung des Planeten bei.
Dossier:
Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre es auf der Erde eisig kalt – Forscher schätzen, dass die mittlere Temperatur bei -18 Grad liegen würde, heute sind es +15 Grad. Das Problem: Zum natürlichen Treibhauseffekt kommt der menschengemachte Treibhauseffekt hinzu. Die wichtigste Ursache für diesen menschengemachten Effekt ist das Verbrennen fossiler Energieträger wie Kohle oder Öl, wobei große Mengen CO₂ frei werden. Der CO₂-Gehalt der Atmosphäre erreicht immer neue Höchststände – dementsprechend verstärkt sich der Treibhauseffekt. Auch die Konzentration anderer Treibhausgase wie Methan und Lachgas hat sich deutlich erhöht – vor allem durch den Ausbau der Landwirtschaft.
Die Folge: Seit Beginn der Industrialisierung ist die weltweite Durchschnittstemperatur bereits um mehr als 1 Grad gestiegen. Bekannte Klimaforscher sind sich einig, dass dieser Anstieg auf den Menschen zurückgeht. „Absolute Gewissheit kann es niemals geben – aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Mensch für die Erderwärmung verantwortlich ist, ist extrem hoch, nahe 100 Prozent“, sagte beispielsweise Prof. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel in einem Interview.

Ähnlich äußerte sich Prof. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Mitglied des unabhängigen Nachhaltigkeitsbeirats von Volkswagen. Er sagte: „Heute ist es eine der wissenschaftlich am besten gesicherten Erkenntnisse, dass der Mensch durch das Verbrennen von Öl und Gas sowie durch das Abholzen der Wälder eine entscheidende Verantwortung für den Anstieg der globalen Mitteltemperatur und den Klimawandel trägt.“ Das Tempo der Veränderung sei einmalig in der Menschheitsgeschichte.
Statistiken zeigen: Der Juni 2019 war weltweit der heißeste Monat seit Beginn der Temperatur-Aufzeichnungen im Jahr 1880. In Europa lag der Juni um mehr als zwei Grad über dem Durchschnitt. Und: Seit 1950 ist die globale Durchschnittstemperatur bereits um 1,32 Grad Celsius gestiegen. Seit 1850 sogar um 1,53 Grad Celsius.