Jens Rothe, Betriebsratsvorsitzender des Fahrzeugwerkes Zwickau, Volkswagen CEO Herbert Diess, Bundeskanzlerin Angela Merkel; Ministerpräsident Michael Kretschmer; Volkswagen Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch; Bernd Osterloh, Vorsitzender des Volkswagen Konzernbetriebsrats
Dieser sonnige Novembermontag im Werk Zwickau war ein historischer – das zeigte schon die Gästeliste beim Festakt: Als gegen 11.30 Uhr das erste ID.31 Serien-Fahrzeug vom Band lief und der breiten Medien-Öffentlichkeit vorgestellt wurde, waren nicht nur Konzernchef Dr. Herbert Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, sondern auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer anwesend, darüberhinaus Kretschmers Vorgänger Kurt Biedenkopf und Stanislaw Tillich sowie Carl Hahn, heute 93, der 1982 bis 1993 Volkswagen Vorstandschef war und 1990 den Start der Volkswagen Produktion in Sachsen verantwortet hatte. Allen gemeinsam war ein Tenor: Der heutige Tag markierte einen großen Schritt für Zwickau. Für Volkswagen. Aber auch für die gesamte Automobilbranche.
„Die Zukunft gehört dem elektrischen Fahren. Und VW liefert das Auto für diese Zukunft. Mit dem ID.3 holen wir die Elektromobilität aus der Nische“, sagte Volkswagen CEO Diess in seiner Rede. Und Thomas Ulbrich, Volkswagen Markenvorstand für E-Mobilität, ergänzte, für Volkswagen gehe es heute um weit mehr als den Anlauf eines Autos. „Volkswagen wird diese Technologie für Millionen Menschen erschwinglich machen. Dafür bauen wir unser Werk hier in Zwickau vollständig um – von 100% Verbrenner auf 100% Elektro.“
Die Kanzlerin zeigte sich in ihrer Rede besonders erfreut darüber, dass Zwickau „das Flaggschiffs dieses Wandels“ und mithin nicht nur ein Eckpfeiler der deutschen Automobiltradition sei, „sondern auch ein Eckfeiler der Zukunft der deutschen Automobilindustrie sein wird“. Im Namen der Bundesregierung sagte Merkel zugleich ihre Unterstützung beim schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos sowie Kaufanreizen für Elektroautos zu. „Wir wissen, dass wir uns beeilen müssen“, so Merkel. „Wir sind bereit, große Anstrengungen zu unternehmen.“ Für sie sei es wichtig, dass sich viele Menschen möglichst bald ein E-Auto leisten könnten – und das Elektroauto „im wahrsten Sinne zum Volkswagen wird, so wie früher der Käfer und der Golf.“
Bis 2028 will Volkswagen konzernweit rund 22 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen und dem E-Auto zum Durchbruch verhelfen. Zwickau spielt dabei eine Schlüsselrolle: Erstmals wird eine große Autofabrik mit Investitionen von 1,2 Milliarden Euro komplett auf die Elektromobilität umgerüstet. Bereits im kommenden Jahr sollen rund 100.000 E-Modelle in Zwickau produziert werden. Ab 2021 werden dann bis zu 330.000 E-Autos pro Jahr vom Band laufen. Der Standort wird damit zum größten und leistungsfähigsten E-Auto-Werk Europas und übernimmt eine Vorreiterrolle bei der Transformation des weltweiten Produktionsnetzwerks von Volkswagen.

MEB macht Elektroautos massentauglich
Der ID.3 basiert auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von Volkswagen. Die Plattform ist eigens für E-Autos entwickelt worden und schöpft die Möglichkeiten der Elektromobilität bestmöglich aus. So verfügt der ID.3 über hohe Reichweiten, viel Platz im Innenraum und ein dynamisches Fahrverhalten. Die Basisversion wird weniger als 30.000 Euro kosten. Die Markteinführung des ID.3 erfolgt im Sommer 2020 europaweit nahezu gleichzeitig. Mehr als 35.000 internationale Kunden haben sich bereits jetzt einen ID.3 reserviert und als Frühbucher eine Anzahlung geleistet.

In Sachen Nachhaltigkeit setzt der ID.3 neue Maßstäbe: Er wird bilanziell CO2-neutral produziert und an die Kunden übergeben. Die energieintensive Batterie-Zellfertigung des ID.3 erfolgt zum Beispiel zu 100 Prozent mit Ökostrom. Derzeit noch unvermeidbare Emissionen im gesamten Produktionsprozess des ID.3 werden unter anderem durch Investitionen in das Klimaschutzprojekt „Katingan Mataya Forest Protection“ auf der indonesischen Insel Borneo ausgeglichen.

Alle 8.000 Mitarbeiter absolvieren Qualifizierungsprogramm
Mit der schrittweisen Transformation des Fahrzeugwerks Zwickau stellt Volkswagen erstmals eine große Autofabrik vollständig auf die E-Mobilität um. Die Investitionen für den Umbau belaufen sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. In der finalen Ausbaustufe ab 2021 werden in Zwickau sechs MEB-Modelle für drei Konzernmarken gebaut. Alle 8.000 Mitarbeiter werden im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen auf die Produktion von E-Autos und den Umgang mit Starkstrom vorbereitet. Insgesamt absolviert die Zwickauer Mannschaft bis Ende 2020 rund 13.000 Trainingstage. Damit entstehen am Standort Zwickau langfristig zukunftsfeste Arbeitsplätze.
Wichtiger Beitrag für den Klimaschutz
Mit dem entschlossenen Einstieg in die E-Mobilität leistet Volkswagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und schafft damit langfristige Perspektiven für seine rund 100.000 Beschäftigten an den deutschen Standorten. Neben der Fertigung im Werk Zwickau sind auch die Komponentenwerke Braunschweig, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg am ID.3 beteiligt. Sie fertigen wichtige Bauteile wie die E-Maschine oder das Batteriesystem. Die Fahrzeugwerke Emden und Hannover sollen ab 2022 ebenfalls mit der Produktion von E-Autos beginnen. Zusammen mit Northvolt will der Konzern zudem eine Gigafactory für Batteriezellen in Salzgitter aufbauen.
Verbrauchskennzeichnung
1 Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten.
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