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„Mit dem autonomen Fahren nähern wir uns der idealen Form von Mobilität“

Im Interview mit Klaus Zyciora, Leiter Konzern Design

Neben der Elektromobilität ist das autonome Fahren der zweite große Game-Changer künftiger Mobilität – und auch hier werden die Auswirkungen auf das Automobil-Design fundamental sein. Worauf sich Nutzerinnen und Nutzer freuen dürfen, klären wir im zweiten Teil unseres Interviews mit Klaus Zyciora, dem Design-Chef des Volkswagen Konzerns.

Herr Zyciora, am Ende von Teil eins unseres Interviews sprachen wir über die Studie Audi grandsphere concept. Das Konzeptfahrzeug zeigt eindrucksvoll, wohin die Reise in puncto autonome Mobilität gehen könnte. Wie ordnen Sie dieses Thema ein?

Das ist für mich nichts weniger als die nächste Revolutionsstufe der Mobilität. Bei einer Dienstreise von Stadt zu Stadt muss ich bislang meine Aufmerksamkeit während der gesamten Dauer dem Straßenverkehr widmen – parallel telefonieren kann da schon Stress auslösen. Fährt mein Auto jedoch autonom, ist die Fahrt bereits Teil meiner Arbeitszeit: E-Mails abarbeiten, an Videokonferenzen teilnehmen … da entstehen immense Freiräume.

Inwiefern beeinflusst dies das Fahrzeugdesign?

Durch das autonome Fahren wird gerade der Innenraum für uns Designerinnen und Designer quasi zum offenen Spielfeld. Wenn zum Beispiel in Zukunft kein spezieller Fahrerplatz mehr nötig ist, können wir das Interieur völlig anders denken und aufteilen. Der Raum wandelt sich mehr und mehr zu einem Zimmer, das sich ziemlich frei einrichten lässt. Denken Sie an das Lenkrad: In den ersten Ausbaustufen des autonomen Fahrens wird dieses noch präsent sein, aber irgendwann kann es einfach weg, wird obsolet, stünde nur im Weg. Unser Job ist es, diese formalen Möglichkeiten maximal und dezidiert im Sinne unserer Kundinnen und Kunden auszuschöpfen – natürlich immer mit Blick auf die Sicherheit.

Und wie könnte ein Innenraum dann aussehen?

Das hängt zum einen stark von den jeweiligen Fahrzeugtypen und -formen ab. Kleinwagen, Reiselimousine, Bus … Wir kennen diese Formen heute, aber durch die angesprochenen Entwicklungen werden wir sie innen zu weiten Teilen völlig neu gestaltet vorfinden. Zugleich erlaubt uns der Technologiefortschritt, die Bedürfnisse der Menschen, die in den Fahrzeugen unterwegs sind, noch zielgenauer abzubilden.

Flottenkunden besitzen für uns immer eine große Bedeutung.

Klaus Zyciora Leiter Konzern Design

Welche Rolle spielen dabei Flottenkunden?

Ganz klar: Flottenkunden besitzen für uns immer eine große Bedeutung. Durch das erwähnte Arbeiten im Auto und das lange Sitzen auf Dienstreisen rückt zum Beispiel noch einmal ganz besonders die Qualität des Sitzens in den Vordergrund. Kann ich zwei Stunden bequem an Bord verbringen – oder tut mir schon nach einer halben Stunde der Rücken weh? Mit gequältem Lächeln aus dem Fahrzeug steigen und dem Kunden gegenübertreten – das geht nicht! Wichtig ist hier ein Zusammenwirken von Technologie, Design und szenarischem Denken.

Szenarisches Denken – wie kann man sich das vorstellen?

Um beim Beispiel zu bleiben: Wir haben verschiedene Verfahren entwickelt, mittels derer wir etwa die Customer Journey von Dienstreisenden nacherleben können. Da geht es dann nicht nur um die Sitzqualität, sondern um Fragen wie: Was mache ich während einer dreistündigen, möglicherweise komplett autonomen Fahrt? Was benötige ich in meinem unmittelbaren Umfeld in welcher Anordnung? Durch dieses praxisorientierte Denken kommt man zu praxisorientierten Lösungen. Natürlich nutzen wir dafür auch das konkrete Feedback vieler Kundenunternehmen und testen gemeinsam mit ihnen verschiedene Dinge aus. Wenn Sie so wollen, verstehen wir uns also als Anwalt der Nutzerinnen und Nutzer.

Das klingt alles sehr vielversprechend, aber noch sind wir vom komplett fahrerlosen Auto noch ein gutes Stück entfernt …

Stimmt. Es ist eine riesige Herausforderung, die da bewältigt werden will. Doch wir machen im Konzern auch keine halben Sachen und lassen irgendwelche Beta-Versionen auf unsere Kundenunternehmen los. Die Möglichkeit, autonom zu fahren, basiert auf drei Sinnesebenen – dem Lidar-, also dem Laserscannerblick, dem fotosensorischen Blick per Kamera sowie dem Radarblick, mit dem zusätzlich gescannt wird, was um das Auto herum passiert. Das verleiht dem autonomen Fahrzeug in der höchsten Ausbaustufe eine Umsicht, die der Mensch niemals erreichen könnte. Nur: Das Zusammenführen dieser unterschiedlichen Sinnesebenen ist extrem komplex. Deshalb arbeiten Tausende Ingenieurinnen und Ingenieure gerade daran, all das zu bewerkstelligen – schließlich muss das Ergebnis so perfekt und verlässlich sein, dass die Insassen der Technologie zu 100 Prozent vertrauen. Sonst wird das mit dem entspannten Video-Call an Bord nämlich auch nichts, mag das Interieur noch so durchdacht und komfortabel sein.

Testweise werden wir bereits in den nächsten Jahren autonome Fahrzeuge im Straßenbild haben, zunächst auf Autobahnen – und irgendwann auch im städtischen Bereich.

Klaus Zyciora Leiter Konzern Design

Wann, glauben Sie, ist es so weit: Wann werden Fuhrparkverantwortliche die ersten autonomen Flotten aufstellen können?

Testweise werden wir bereits in den nächsten Jahren autonome Fahrzeuge im Straßenbild haben, zunächst auf Autobahnen – und irgendwann auch im städtischen Bereich. Bis zur flächendeckenden Durchdringung im Flottensektor dürfte aber noch etwas Zeit vergehen. Ich rechne da mit der nächsten Dekade. Man muss bedenken, dass es nicht nur die Technologie ist, die bereitzustehen hat. Zum einen haben wir es global mit verschiedensten Regulierungsbehörden und -vorschriften zu tun; zum anderen muss auch erst einmal die Infrastruktur geschaffen werden: Wenn man mehrere Sinnesebenen redundant zueinander nutzen möchte, wie wir das vorhaben, ist hierfür extreme Rechenleistung notwendig. Und: Man muss sicherstellen, dass der Kunde dabei nicht aus dem Blick gerät. Menschen ändern sich eben manchmal nicht so schnell, wie die Technik um sie herum.

Umso besser, dass wir heute bereits darüber sprechen …

Absolut. Und auch gut, dass unser CEO Herbert Diess das Thema mächtig anfeuert. Unter seiner Regie können wir als Konzern hier sehr innovativ und modern agieren. Genau das ermöglicht es auch uns Designerinnen und Designern, möglichst frei vorauszudenken.

Lesen Sie im ersten Teil unseres Interviews mit Klaus Zyciora, wie sich das Fahrzeugdesign durch den Paradigmenwechsel hin zur Elektromobilität verändert.

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Stand: 03.05.2022
© Volkswagen AG

 

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