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„Wir denken weit über das Elektroauto hinaus“

Ein Fuhrpark ohne Kraftstoffkosten: Was in den Ohren vieler Flottenbetreiber nach Utopie klingen mag, rückt durch die Elektromobilität in immer greifbarere Nähe, sagt Elke Temme. Sie leitet seit Anfang 2021 das neue Geschäftsfeld „Laden & Energie“ bei Volkswagen Group Components, zu dem seit Kurzem auch die Konzernmarke Elli gehört.

Im Interview mit Elke Temme

Im Interview erläutert die E-Mobilitäts-Expertin, wie die Volkswagen Group Charging GmbH Fuhrparks mit einer Rundum-Betreuung bei der Flotten-Elektrifizierung unterstützt – und welche enorme Bedeutung dabei dem Thema Lademanagement zukommt.

Frau Temme, Ihr Geschäftsbereich „Laden & Energie“ ist noch vergleichsweise neu. Zum Verständnis: Welche Aufgaben sind bei Ihnen platziert?

Grundsätzlich werden bei uns seit 1. Januar 2021 sämtliche bestehenden Konzern-Aktivitäten zu den Themen Energie, Ladeservices, -equipment und -infrastruktur markenübergreifend gebündelt und gesteuert. Auch die Marke Elli ist, als Anbieter von Naturstrom- und Ladelösungen, seit April dieses Jahres hier verortet. Vereinfacht gesagt, kümmern wir uns also um alle Disziplinen, die mit der Elektromobilität einhergehen.

Über das Auto hinaus denken:
Die Marke Elli bietet in puncto Elektromobilität ein komplettes Paket an.

Und was bedeutet das für unsere Leserinnen und Leser, die vielleicht gerade darüber nachdenken, ihre Flotte zu elektrifizieren?

Das bedeutet, dass wir Ihnen mit unserem Know-how und unserer Erfahrung ein komplettes Paket anbieten können – und zwar nicht nur deutschland-, sondern europaweit. Denn soviel steht fest: Mit Insellösungen werden Sie an der Elektromobilität wenig Freude haben. Man muss bei dieser sehr spannenden, aber zugleich sehr komplexen Angelegenheit weit über das Auto hinausdenken. Genau das tun wir in enger Zusammenarbeit mit den Marken, relevanten Konzernschnittstellen und, wo sinnvoll, spezialisierten Partnerunternehmen.

Wie genau denkt man „über das Auto hinaus“?

Indem man ein Elektroauto eben nicht nur für sich alleine betrachtet. Hier sind, im Gegensatz zu konventionell angetriebenen Pkw, viel mehr Variablen in der Gleichung: Auf demselben Bedeutungslevel wie das Auto stehen für uns Themen wie Ladelösungen für den User-Chooser zuhause – natürlich mit separater Abrechnungsmöglichkeit –, die Ladeinfrastruktur am Firmenstandort, eventuell sogar eine unternehmenseigene Energieerzeugung, unkomplizierte Legitimationsmöglichkeiten an den Ladesäulen und – absolut essenziell – ein intelligentes Energiemanagement. Erst durch das Zusammenspiel all dieser Details geht die Gleichung für alle auf. Und erst dann wird aus der Elektromobilität ein rentabler Business-Case für das Unternehmen. Denn schließlich entscheiden auch hier am Ende des Tages die Total Costs of Ownership (TCO).

Ist ein batterieelektrisches Flottenfahrzeug denn TCO-technisch günstiger als ein konventionell betriebenes?

Wenn Sie es umfassend und strukturiert angehen, lässt sich das heute schon bewerkstelligen. Je besser die gerade erwähnten Punkte aufeinander abgestimmt sind und je klüger vor allem das Energiemanagement gestaltet ist, desto geringer fallen die „Kraftstoffkosten“ aus, die die TCO ja maßgeblich beeinflussen. Unser Ziel ist es ganz klar, den Kunden perspektivisch sogar Kostenneutralität beim Laden zu ermöglichen. Sobald die ersten Fahrzeuge mit bidirektionaler Ladetechnologie am Markt und alle regulatorischen Punkte geklärt sind, rückt dieses Ziel in greifbare Nähe. Abgesehen davon werden wir durch Fahrzeuge, die Strom wieder ans Netz abgeben können, den vorhandenen Ökostrom in großem Maße abpuffern können.

In Deutschland bleiben jährlich circa 6.500 Gigawattstunden an ökologisch erzeugtem Strom ungenutzt.
Genug Energie, um 2,7 Millionen Fahrzeuge ein Jahr lang mit Energie zu versorgen.

Das heißt, die Fahrzeuge funktionierten gewissermaßen als „rollende Powerbanks“?

Ganz richtig. Ich sage immer: Elektromobilität und Ökostrom sind zwei Seiten derselben Medaille. Je mehr Grünstrom beispielsweise von Windkraft- oder Photovoltaikanlagen ins Netz gespeist wird, desto höher das fluktuierende Angebot, desto mehr Speicherkapazitäten werden benötigt – die wir durch Elektroautos generieren. Ich gebe Ihnen ein paar Zahlen: Jahr für Jahr können wir aktuell in Deutschland circa 6.500 Gigawattstunden – wohlgemerkt Gigawatt! – an ökologisch erzeugtem Strom nicht nutzen. Damit ließen sich ohne Weiteres 2,7 Millionen Fahrzeuge ein Jahr lang mit Energie versorgen. Doch sogar das ist eigentlich noch zu eindimensional gedacht. Nehmen wir mal ein Unternehmen mit 50 elektrifizierten Poolfahrzeugen und einer firmeneigenen PV-Anlage. Diese liefert grüne Energie für die Büros und lädt zugleich die Fahrzeuge. Da niemals alle Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs sind, dienen die parkenden Pkw als Zwischenspeicher und könnten bei schlechtem Wetter ihren Teil zur Energieversorgung der Büroräume leisten, sodass dann also weniger Strom extern zugekauft werden muss. Deshalb: Durch das bidirektionale Laden gewinnt die Elektromobilität nochmals extrem an Attraktivität für Fuhrparks – sowohl kostenseitig als auch mit Blick auf die Nachhaltigkeit.

Je mehr Grünstrom ins Netz gespeist wird, desto höher das fluktuierende Angebot.
Aus diesem Grund sind höhere Speicherkapazitäten nötig: Diese können mithilfe von Elektroautos generiert werden.

Derzeit treibt viele (potenzielle) Elektroauto-Nutzer, ob privat oder geschäftlich, noch die Frage nach den Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum um. Wie ist hier der aktuelle Stand?

Da geht es wirklich mit riesigen Schritten vorwärts. Im Rahmen des IONITY-Netzwerkes stehen bereits jetzt rund 2.400 Schnellladesäulen entlang europäischer Hauptverkehrsachsen zur Verfügung. Bis 2025 wollen wir diese Zahl gemeinsam mit starken Partnern auf rund 18.000 ausbauen. Seit Anfang Mai arbeiten wir außerdem über unsere Konzerntochter Elli mit der Volkswagen Financial Services Tochter LogPay zusammen, die die Charge&Fuel Karten herausgibt. Diese Kooperation ermöglicht es unseren Kunden, europaweit an über 230.000 Ladepunkten komfortabel Strom zu beziehen. Und wo wir gerade beim Laden sind: Voraussichtlich schon im nächsten Jahr werden die ersten Fahrzeuge per Plug&Charge Energie beziehen können. Heißt: Das Auto legitimiert sich selbstständig an der jeweiligen Ladesäule, ohne dass eine Karte vorgehalten werden muss. Das bringt gerade für geschäftliche Vielfahrer nochmals einen spürbaren Komfort-Gewinn.

Frau Temme, zum Abschluss unseres Gesprächs noch eine persönliche Frage: Wie ist das eigentlich bei Ihnen privat: Fahren Sie elektrisch – und wenn ja, wie sind Ihre Erfahrungen bisher?

Ich bin tatsächlich schon seit einigen Jahren auch in meiner Freizeit elektrisch unterwegs, was bisher immer prima geklappt hat. Interessanterweise war ich in dieser Zeit vielleicht zwei, dreimal an einer Tankstelle – um mein Auto zu waschen. Zu Verbrenner-Zeiten war das Tanken noch weitaus „präsenter“ im Kopf; mit der Elektromobilität läuft das quasi nebenbei – man denkt kaum noch darüber nach. Ein bisschen so wie beim Smartphone.

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Stand: 01.09.2021

© Volkswagen AG

 

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