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„Das E-Auto ist das bessere Automobil“

Im Interview mit Martin Roemheld

Mehr Modelle, mehr Schnellladesäulen, mehr Services: 2021 wird das Jahr der E-Mobilität, sagt Martin Roemheld, Head of e-Mobility Services der Volkswagen AG. Im zweiten Teil unseres Interviews spricht der Experte über die zentralen Themen Ladeinfrastruktur und Ladezeiten. Wo stehen Deutschland und Europa hier aktuell?

Herr Roemheld, das E-Auto boomt, die Zulassungszahlen steigen im privaten wie geschäftlichen Bereich. Aber wie sieht es mit der Ladeinfrastruktur aus? Gibt es bereits ein flächendeckendes Netz an Ladesäulen in Deutschland?

Wenn Sie aktuell mit einem Elektroauto durch Deutschland fahren, kommen Sie ladetechnisch eigentlich überall gut durch; das ist jedenfalls meine persönliche Erfahrung als Elektroautonutzer. In den letzten zwölf Monaten ist in Sachen Ladepunkte wirklich sehr viel passiert – was sich nicht zuletzt dem Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung verdankt. Jetzt gilt es sicherzustellen, dass der Infrastrukturausbau mit dem E-Auto-Boom Schritt hält. Denn durch den Hochlauf der E-Mobilität beim Volkswagen Konzern, aber auch bei den Mitbewerbern wird das E-Auto schon bald eine massive Marktdurchdringung erreichen.

Was beinhaltet dieser Masterplan Ladeinfrastruktur genau?

Dahinter verbirgt sich ein breit angelegtes Maßnahmenpaket der Bundesregierung, das der Ladeinfrastruktur weiter auf die Sprünge helfen soll. Im Kern geht es um vier maßgebliche Anwendungsfälle: das Laden zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit und natürlich an Autobahnen. Diese vier Use-Cases werden systematisch bearbeitet. Und dabei formuliert der Plan explizit, dass die Wirtschaftlichkeit eines Ladestandorts zunächst nur an zweiter Stelle steht. Heißt: Öffentliche Ladepunkte werden in Berlin ausgebaut, aber ebenso in Brandenburg – selbst wenn dort die Bevölkerungsdichte deutlich geringer ist. Wir sprechen hier wirklich von einer geografischen Flächenabdeckung. Für 2021 sieht das Programm zum Beispiel die Ausschreibung von 1.000 Schnellladehubs vor. 2020 wurde bereits die Förderung privater Ladeinfrastruktur über die KfW gestartet. Flankierend dazu werden wir als Hersteller im engen Schulterschluss mit Politik, Energieversorgern und weiteren Marktteilnehmern zusätzlich an der Wahrnehmung des Themas Laden in den Köpfen der Menschen arbeiten.

Sie meinen damit das Zerrbild: Vier Stunden Elektroauto fahren – und vier Stunden Ladezeit?

Ganz genau. Das ist mit den aktuellen und kommenden Generationen von Elektrofahrzeugen einfach nicht mehr der Fall. Da laden Sie keine Stunde, auch keine halbe, sondern vielleicht 15 Minuten an einer Schnellladestation. Im Übrigen beobachten wir aktuell an den Finanzmärkten ein steigendes Interesse an Investments im Bereich Ladeinfrastruktur: Schnellladestationen in der City für die klassischen „Laternenparker“, Supermärkte, die mit Energieversorgern auf ihren Parkplätzen Fast-Charger installieren, Tankstellenbetreiber, die leistungsstarke Ladeterminals aufbauen oder sogar konventionelle Zapfsäulen ersetzen – das Angebot wächst gerade rasant. Und wir als Konzern leisten unseren Beitrag, indem wir massiv in das Schnellladenetz in Europa investieren. Gemeinsam mit Partnern bauen wir bis 2025 rund 18.000 Schnellladepunkte mit 150 kW und mehr auf. So sorgen alle Beteiligten gemeinschaftlich für einen „Mindshift“ auf Nutzerseite und bauen substanzielles Vertrauen auf.

Wenn in der Öffentlichkeit über das Laden von Elektroautos gesprochen wird, fallen früher oder später Sätze wie: „Unser Stromnetz ist gar nicht darauf ausgelegt“ oder „Wenn alle E-Auto fahren, geht irgendwann der Strom aus“. Wo wir gerade über Vertrauen sprachen: Was ist dran an diesen Aussagen?

Da kann ich Sie beruhigen. Selbst zehn Millionen E-Autos lassen den gesamten Strombedarf um gerade mal vier Prozent steigen. Die „Heavy User“ im Bereich Energie sind eher die produzierende Industrie oder die Baubranche. Bei der Gelegenheit ein interessanter Fakt: Um eine Strecke von 100 Kilometern zurückzulegen, kommt ein E-Fahrzeug mit einem Viertel der Energie aus, die ein Verbrenner für die gleiche Distanz benötigt. Unterm Strich sinkt durch die Elektromobilität also der eigentliche Energieverbrauch enorm, während der Strombedarf nur marginal steigt. Zum zweiten Punkt: Geht im ganzen Land das Licht aus, wenn irgendwann alle pünktlich um 18 Uhr ihre E-Autos an die Steckdose hängen? Das ist einerseits sehr zugespitzt formuliert und andererseits sehr verkürzt gedacht. Denn die tatsächlichen Nutzungsszenarien und damit einhergehenden Ladevorgänge „verwischen“ in der Praxis so stark, dass diese Befürchtung nie Realität werden wird. Zumal die angesprochenen Schnellladesäulen ohnehin an Mittelspannungsleitungen angeschlossen sind, während unsere Wohnungen und Häuser am Niederspannungsnetz hängen. Dadurch entzerrt sich die Nutzung des Stromnetzes weiter. Also noch mal zusammengefasst: Es wird nicht wesentlich mehr Strom gebraucht – und die Netze stoßen auf absehbare Zeit nicht an ihre physikalischen Grenzen. Das zeigen im Übrigen auch diverse Studien der Netzbetreiber, die in den letzten Jahren angefertigt wurden. Es ist also Zeit, die zahlreichen Fehlinformationen in diesem Bereich ein für allemal über Bord zu werfen.

Jetzt haben wir schon einiges über die Situation in Deutschland gehört. Viele Flottenkunden betreiben aber auch internationale Fuhrparks – oder erlauben User-Choosern private Urlaubsreisen mit dem Dienstwagen. Muss sich ein Nutzer Gedanken machen, wenn er mit einem Elektroauto, sagen wir, ins französische Hinterland fährt?

Aktuell haben wir über unseren Dienst WeCharge beziehungsweise im Flottenbereich über die Charge&Fuel Card rund 190.000 Ladepunkte in ganz Europa angebunden – und damit etwa 80 Prozent der gesamten öffentlich zugänglichen europäischen Ladeinfrastruktur. Das bedeutet: Der Fuhrpark-User kann nahezu überall einfach mit seiner üblichen Karte laden und bezahlen, selbst im französischen Hinterland, wo möglicherweise noch kein flächendeckendes Schnellladenetz existiert und der Vorgang deshalb einen Tick länger dauert. Auch Spanien und Italien sind mittlerweile besser erschlossen, ebenso wie England; Schweden, Norwegen und die Niederlande sowieso. Mit dem schon angesprochenen Ausbauprogramm wird dieses Ladenetz in den kommenden Jahren immer dichter und besser. Davon abgesehen gibt es ja durchaus auch noch andere Möglichkeiten, Strom in sein Auto zu bekommen, als nur an einer öffentlichen Ladesäule. Beispiel: Sie fahren mit dem Elektroauto in den Urlaub nach Kroatien. Brauchen Sie dann an Ihrem Zielort wirklich einen Schnellladepunkt – oder tut es nicht auch die Haushaltssteckdose in der Hotel-Tiefgarage, weil das Auto ohnehin lange Zeit dort parkt? Ich persönlich bewege mich ladetechnisch auch in mehreren Welten: Wenn ich meine Eltern besuche, nutze ich unterwegs ausschließlich Schnellladesäulen – und vor Ort hänge ich den ID.3 dann an die ganz normale 230-Volt-Steckdose. Das klappt für mich wunderbar.

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Stand: 05.05.2021

© Volkswagen AG

 

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